Engalm Ahornboden

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Die Engalm am Ahornboden - Traumort in den Alpen
Die Engalm am Ahornboden – Traumort in den Alpen

Die bekannte Engalm am Ahornboden

Vor einigen hundert Jahren war die Engalm die Hungeralpe. Die Bauern aus dem Inntal in Tirol kamen mit ihrem Vieh hierher, um unter kärglichen Verhältnissen den Sommer auf der Alm zu verbringen. Es ging darum, Futter für die Kühe zu haben. Im Inntal waren die Weideflächen damals schon knapp und so nutzten die Bauern die Almwiesen im Karwendel. Dank der Almflächen am Ahornboden konnten die Kühe überleben und die Familien der Bauern ernähren.

Hungeralpe ist die Eng heute keine mehr, aber Almgemeinschaft der Bauern gibt es heute noch. Sobald im Frühling genügend Gras auf den Ahornboden Wiesen gewachsen ist, ziehen die Bauern für den Almsommer auf die Eng Alm. Mit ihnen kommt der komplette Hausstand, viele Helfer und natürlich die Kühe. Sie sind die Hauptpersonen der Eng. Für rund 16 Wochen ziehen die Bauern in den Sommermonaten in die Berge und pflegen das Naturdenkmal Großer Ahornboden. Darüber möchte ich auf dieser Seite informieren: Wie es früher so war und was es heute über die Engalm und den Ahornboden zu wissen gibt.

Almgemeinschaft Eng

Das einmalige Engalm Panorama am Großen Ahornboden
Das einmalige Engalm Panorama am Großen Ahornboden
Die Kühe gehören zur Eng Alm dazu
Die Kühe gehören zur Eng Alm dazu

Spätestens im Mai beginnen die Vorbereitungen rund um die Hütten der Engalm. Nach den Wintermonaten müssen die Schäden des Schnees behoben werden. Teilweise gibt es auch Schäden durch Lawinen. Es gab auch schon große Unglücke mit Lawinen, bei denen das Dorf der Engalm in Mitleidenschaft gezogen wurde. Das aber nur am Rande, damit du siehst, welche Naturgewalten hier in der idyllischen Natur dazugehören und groß der Arbeitsaufwand ist so ein Almdorf zu betreiben. Sobald die Wasserversorgung und Stromversorgung gewährleistet ist, das Gras gewachsen ist und alle Vorbereitungen abgeschlossen sind, kann der Almsommer beginnen. Kühe und Begleiter siedeln von daheim in die Alm über. In den folgenden Wochen des Sommers grasen die Kühe auf den saftigen Wiesen zwischen den Ahornbäumen. Die Bauern organisieren sich in einer Art Kommune auf der Alm und besorgen die Landwirtschaft in den Bergen.

So war es früher und so ist es auch heute noch. Dieses bäuerliche Leben in den Bergen wirkt für die Besucher idyllisch und leicht. So ist es aber natürlich nicht unbedingt. Das Almleben erfordert viel harte Arbeit, manche Entbehrungen und eine gute Planung. Die Almwiesen der Eng liegen nämlich nicht direkt neben den Bauernhöfen. Auch wenn es Luftlinie vom Bauernhof bis zur Engalm nur wenige Kilometer sind, ist das im „echten Leben“ ein längerer Weg. Zwischen dem heimatlichen Stall und den Almen der Engalm liegen die hohen und steilen Berge des Karwendel. 2 Tage lang ist der Fußweg über die Berge. Es ist ein anstrengender Weg und die Bauern waren somit früher im Sommer weit weg von ihren Familien. Die mussten daheim am Bauernhof die Arbeiten verrichten. Ganz wichtig war die Heuernte, damit die Kühe im Winter genug Futter hatten – nach der Rückkehr von der Alm.

Mit den Kühen wanderten die Bauern über das Lamsenjoch zur Engalm am Großen Ahornboden. LKWs für den Transport gab es damals noch nicht. Und im Herbst ging es mit dem ersten Schnee den Weg über die Berge wieder zurück – beim Almabtrieb

Engalm Ahornboden: Die Kühe grasen auf den Wiesen rund um die Hütten der Engalm
Die Kühe grasen im Sommer auf den Wiesen rund um die Hütten der Engalm

Almabtrieb Engalm Ahornboden

Heute hat sich das alles geändert. Die meisten Bauern der Engalm nutzen den Luxus von Viehtransportern. Ende September kommen die großen Lastkraftwagen mit den Anhängern und laden die Kühe auf. Über die Rißtalstraße geht´s zuerst hinaus Richtung Bayern, vorbei am Sylvensteinsee und dann am Achensee entlang wieder zurück in die Bauernhöfe in Tirol.

Der Almabtrieb des Eng-Bauern aus Terfens findet heute noch wie zu Opa´s Zeiten statt. Der Nock-Bauer wandert zu Fuß zusammen mit seinen Kühen über die Berge nach Hause. Es ist ein beschwerlicher Weg. Auch der Marterer-Bauer aus Schwaz nimmt jedes Jahr im Herbst den anstrengenden Weg über das Lamsenjoch auf sich. Ich habe den Nock-Bauern einmal im Herbst am Ende der Almsaison begleitet und wir sind ganz in der Früh in der Engalm aufgebrochen. Ein riesiges Erlebnis, du kannst es hier nachlesen:
–> so war der Almabtrieb Engalm

Engalm Ahornboden – früher und heute

Die Engalm in Tirol
Die Engalm in Tirol

Das heutige Leben auf der Engalm findet immer noch in den Sommermonaten statt, wobei sich schon einiges geändert hat. Die Bauern geniessen einen viel höheren Wohnkomfort als damals. Zu der Landwirtschaft mit dem Milch kam der Tourismus zu – mit all seinen Vorteilen und Nachteilen. Ich habe den Obmann der Enger Bauern getroffen. In einem ausführlichen Interview hat er mir viele Fragen beantwortet und einen sehr interessanten Eindruck von der Eng vermittelt – er hat mich hinter die Kulissen der Eng schauen lassen. Willst du das auch? Dann klick hier:

Von Hinterriss auf dem Weg zum Großen Ahornboden
Von Hinterriss auf dem Weg zum Großen Ahornboden
Heute ein Ausflugsziel: Die Engalm am Ahornboden, mit dem Karwendelgebirge
Auch das ist die Engalm: Vor der Almhütte stehen die Holzschuhe für die Stallarbeit
Die Hütten der Bauern sind traditionell mit Holz gebaut

Großer Ahornboden

Tausende Gäste besuchen den Ahornboden und die Engalm. Sie spüren die Idylle dieser schönen Natur beim Wandern, mountainbiken oder einfach nur bei einem Spaziergang durch die Eng Alm. Das geht sogar mit Kinderwagen. Der Zugang in die Engalm ist barrierefrei möglich.

Der Große Ahornboden wird immer noch von den Bauern der Eng gehegt und gepflegt, wie vor hunderten Jahren. In der Almsaison treffen sich die Bauern nach dem Melken und verrichten ihre Almarbeit in einer Kommune. Wie früher. So wird die Landschaft über Generationen weiter gepflegt. Zigtausende Gäste überzeugen sich jährlich davon und haben ihre Freude an dieser Naturschönheit. 

Großer Ahornboden - bekanntestes Naturdenkmal im Karwendel
Großer Ahornboden – bekanntestes Naturdenkmal im Karwendel
Großer Ahornboden - ein Wald aus Ahornbäumen und mittendrin die Kühe beim Weiden
Großer Ahornboden – ein Wald aus Ahornbäumen und mittendrin die Kühe beim Weiden

Der Große Ahornboden steht seit 1972 unter Naturschutz. Aber schon viel länger wachsen die ältesten Ahornbäume hier. Auf rund 600 Jahre werden die ältesten Exemplare geschätzt. Insgesamt wachsen am Ahornboden rund 2.200 Bäume des besonderen Bergahorn. Mich faszinieren die riesigen Ahornbäume, wenn ich aus Hinterriss in Richtung Engalm komme.

Das Rißtal öffnet sich. Es bildet eine große Eben aus, die ganz flach ist. Begrenzt wird sie links uns rechts von den steilen Felsen des Karwendelgebirge. Mittendrin in der Ebene stehen dann diese vielen Ahornbäume. Zu hunderten. Und im hinteren Bereich die Engalm.

Die Engalm mit dem Blick auf die markante Spriztkarspitze
Die Engalm mit dem Blick auf die markante Spriztkarspitze
Engalm Ahornboden- vergleich mal die Größe der Almhütten zu den Ahornbäumen und den Bergen - in Wirklichkeit ist alles noch viel schöner!
Engalm Ahornboden- vergleich mal die Größe der Almhütten zu den Ahornbäumen und den Bergen – in Wirklichkeit ist alles noch viel schöner!

Die Binsalm in der Eng

Die Binsalm, hoch über der Engalm am Ahornboden gelegen, präsentiert sich als perfektes Ausflugsziel im Karwendelgebirge. Die idyllische Alm liegt auf einer Höhe von 1.500 Metern und ist umgeben von einer beeindruckenden Berglandschaft im Naturschutzgebiet Karwendel. Mit einer Fläche von 211 Hektar gehört sie zu den größeren Almen in der Region.

Eine Wanderung oder Mountainbike-Tour bringt dich auf die Alm, da keine Zufahrtsstraße für Autos existiert. Die Binsalm zeichnet sich durch ihre urige Atmosphäre aus und bietet eine gemütliche Einkehrmöglichkeit mit regionaler Tiroler Küche. Die Hütte ist bekannt für ihre freundlichen Wirtsleute und das rustikale Ambiente. Ein besonderes Highlight der Binsalm ist die im Jahr 2010 erbaute Kapelle, die als Dank des Wirtes Norbert Stadler junior für seine Gesundheit nach längerer Krankheit errichtet wurde. Die Kapelle dient nicht nur als spiritueller Ort, sondern auch als Schauplatz für Taufen und Hochzeiten.
–> Binsalm

Der Enger Grund

Der Enger Grund ist eine versteckte Perle im Rißtal und offenbart eine beeindruckende Naturlandschaft nahe der Engalm am Ahornboden. Dieses versteckte Juwel liegt nur wenige Kilometer vom vielbesuchten Ahornboden entfernt und bietet eine ruhige Flucht aus der Zivilisation. Umgeben von imposanten Bergen, steil aufragenden Felswänden und üppiger Vegetation bietet dieser Ort eine eindrucksvolle Kulisse. Eine Besonderheit des Enger Grundes ist der Wasserfall. Dieser stürzt inmitten der Felsen herab und sorgt für eine erfrischende Atmosphäre.
–> Enger Grund

Worüber willst du mehr erfahren?

Die häufigsten Fragen

Wann ist der Ahornboden am schönsten?

Die meisten Besucher kommen im Herbst zur Blattfärbung an den Ahornboden. Sie bewundern den Farbenrausch, wenn sich die Blätter der Bergahornbäume goldgelb färben. Keine Frage, dann ist es sehr schön. Mir persönlich gefällt es allerdings auch im Frühling. Dann blühen die Almwiesen rund um die Ahornbäume und das frische Grün der Blätter ist besonders intensiv. Diese Zeit kannst du mit deutlich weniger Besucher genießen.

Was passiert im Winter?

Mit Ende Oktober endet die Almsaison der Eng. Dann sperren definitiv alle Hütten des Almdorfs zu. Die Holzhütten werden für den Winter winterfest gemacht, Wasser und Strom abgestellt. Die Straße in die Eng wird geschlossen. Die öffentliche Zufahrt endet in den Wintermonaten hinter der Siedlung von Hinterriß.

Wo befindet sich der Große Ahornboden?

Das Gebiet des Ahornboden liegt im Talschluß des Rißtals und gehört zu Tirol. Das Rißtal zweigt bei Vorderriß vom Isartal ab und ist somit nur über Bayern mit dem Auto erreichbar. Wanderwege führen vom Achensee und aus dem Inntal an den Großen Ahornboden.

Wie hoch liegt der Große Ahornboden?

Die Hochebene des Ahornboden hat eine Seehöhe von rund 1200 Metern. Rundherum reihen sich die Gipfel des Karwendels mit über 2000 Metern Höhe.

Kann man das Almdorf am Ahornboden besuchen?

Ja, in den Sommermonaten kannst du einen Ausflug ins Almdorf Eng machen. Das tun sogar sehr viele Menschen. Vom letzten Parkplatz in der Eng führt ein breiter befestigter Weg in wenigen Minuten zu den Hütten der Engalm. Dort kannst du einen Almrundgang auf eigene Faust. Beachte: Bitte die Hütte nur von außen ansehen und nicht hineingehen. Die Bauern wohnen hier, das sind im Sommer ihre Wohnhäuser. Wenn du mehr über das Almdorf erfahren möchtest, kannst du eine Führung beim Wirt der Engalm Rasthütte buchen.

Kann man am Ahornboden in einem Restaurant einkehren?

Ich persönlich empfehle dir das echte Almrestaurant der Engalm. Offiziell heißt es Rasthütte Engalm. Du findest es im Almdorf, hinter den Hütten der Bauern. Dort bekommst du Tiroler Küche. Essen kannst du drinnen in den Stuben oder draußen auf der Sonnenterrrasse. Für Familien mit Kindern ist neben der Sonnenterrasse der große Spielplatz eine besondere Attraktion.

Was passiert mit der Milch der Kühe?

Die Kühe der Enger Bauern grasen am Ahornboden. Zweimal am Tag werden sie gemolken. Die gesamte Milch wird in die almeigene Käserei in der Engalm geliefert. Dort wird die Milch veredelt. Es wird Butter, Joghurt und Käse hergestellt. Besucher können diese Produkte im Almladen der Engalm probieren und für den Gebrauch zu Hause kaufen. Beachte: Die echten Produkte der Engalm bekommst du nur im Almdorf, nicht am Parkplatz in der Eng. Alles was dort verkauft wird, kommt mit dem LKW von woanders.

Welche Käsesorten werden hergestellt?

Aus der besonders guten Almmilch werden zwei Sorten Enger Bergkäse, ein Emmentaler und verschiedene Sorten Tilsiter produziert. Du kannst sie im Bauernladen probieren. Die Qualität des Enger Käse ist überdurchschnittlich. Auf der jährlichen Käseolympiade gewinnen die Käsesorten regelmäßig Medaillen – oft sogar die Goldauszeichnung.

Ahornboden Tipps merken

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